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»Katar steht auf keiner Seite. Es hat keine eigene Afghanistanstrategie.« Es gehe dem Emirat nur darum, Punkte in Washington zu sammeln. Hintergrund sei der Wunsch, die eigenen Netzwerke und die Handelsbeziehungen mit dem Westen zu stärken.»Doha will nun wieder seine Rolle als Mittler und Mediator ausbauen«, sagt Krieg.
Katar setzt nun in Kabul auf diplomatisches Engagement. Davon versuche man nun auch den Westen zu überzeugen, so Experte Krieg. Dahinter stecke die Erkenntnis, dass eine gewisse Zusammenarbeit mit den Taliban derzeit alternativlos sei.
»Die Taliban, die in Doha waren, sind durch die Kataris etwas moderater geworden. Man hat ihnen in Doha beigebracht, dass auch sie Kompromisse eingehen müssen, wenn sie ein Land führen wollen«, sagt Krieg.
Den Herrschern in Doha sei nun viel daran gelegen, dass die »moderateren Taliban« die Oberhand behalten. Auf die radikalisierteren Kämpfer am Boden habe Katar keinen Einfluss. »Diese Menschen kennen nur Krieg«, so der Golf-Experte. »Die Kataris wissen: Wenn man jetzt nicht mit der Führung in Kabul spricht, führt das nur wieder zu einer Radikalisierung auf dieser Ebene.«
Period | 5 Sept 2021 |
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Held at | Der Spiegel, Germany |
Keywords
- Qatar
- Afghanistan