Warum Katar zwischen der Hamas und Israel vermitteln kann

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Seit Emir Tamim 2013 mit 33 Jahren die Macht von seinem Vater übernommen hat, verfolgt er konsequent den Kurs eines Vermittlers und versucht, Katar vom Image des Unterstützers von Islamisten und der Muslimbruderschaft zu befreien. «Tamim hat das Land mit pragmatischer Neutralität zurück zu seiner Position als einer ‹Schweiz des Nahen Ostens› geführt», sagt Andreas Krieg vom King’s College in London. Krieg war zuvor als Berater für die Streitkräfte Katars tätig.

«Für Katar ist diese Rolle als Vermittler ein wichtiger Pfeiler der Sicherheitspolitik. Indem die Führung des Emirates auch Beziehungen mit Gruppen aufrechterhält, mit denen kaum jemand etwas zu tun haben will, ist sie als Mediator in Krisensituationen unerlässlich», erklärt Krieg.

Katars Hauptstadt Doha war auch Schauplatz der Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban. Doch die Ergebnisse schufen ab 2021 weniger Stabilität denn Chaos. Gerade dies illustriert einen Kritikpunkt an Katars Diplomatie-Ambitionen. «Die Lösungen, die man als Vermittler erreicht, sind häufig sehr kurzfristig ausgelegt. Langfristige, stabile Ansätze für komplexe Konflikte fehlen noch», so die Analyse Andreas Kriegs.
Period25 Nov 2023
Held atNeue Züricher Zeitung, Switzerland

Keywords

  • Israel
  • Gaza
  • Qatar
  • Hamas