Abstract
Die reiche lutherische Bildersprache der Hochzeit des Lammes, die oft verwendet wird, um die Glaubensartikel zu unterstützen, kommt auch häufig in Trostschriften vor. Der erste Teil dieses Artikels skizziert die Entwicklung dieser Metaphern vom Alten und Neuen Testament über die patristischen und mittelalterlichen Auslegungen des Hohen Liedes bis zur Frühen Neuzeit. Im zweiten Teil wird die Anwendung in den Trostschriften für Eltern verstorbener Kinder untersucht. Die Vorstellung eines Verstorbenen als Braut Christi hat eine tropologische, exhortative Funktion für die gesamte Gemeinde, wird aber hauptsächlich anagogisch als 'consolatio' benutzt, um die Trauernden zu trösten. Um die Frage zu beantworten, inwiefern diese Hochzeitsbilder geschlechts- und altersgebunden sind, werden andere gängige Metaphern für Kindertodesfälle kurz untersucht. Dabei wird die Wichtigkeit der Brautmetapher für Mädchen im Pubertätsalter berücksichtigt. Es folgt eine Diskussion, wie die Vorstellung des Todes als Brautführer tröstlich eingesetzt wird, um die Grausamkeit des Sterbens und den Schmerz der Eltern zu mindern.
Original language | English |
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Pages (from-to) | 281 - 306 |
Number of pages | 26 |
Journal | Daphnis - Zeitschrift fuer Mittlere Deutsche Literatur |
Volume | 29 |
Issue number | 1-2 |
Publication status | Published - 2001 |